Stearinsäure

StearinsäureSonstige chemische ErzeugnisseProdukte

Stearinsäure – Ist eine gesättigte Fettsäure, die in der Natur weit verbreitet ist, insbesondere in tierischen Fetten sowie in einigen pflanzlichen Ölen.

 

Allgemeine Informationen

    • Chemischer Name: Octadecansäure
    • Summenformel: C₁₈H₃₆O₂
    • Strukturformel: CH₃–(CH₂)₁₆–COOH
    • Molare Masse: 284,48 g/mol
    • Schmelzpunkt: ~69,6 °C
    • Siedepunkt: ~361 °C (unter vermindertem Druck)
    • Aussehen: Wachsartiger, weißer Feststoff, unlöslich in Wasser, löslich in Alkohol und Ether.

 

Herkunft

    • Tierische Quellen: Talg, Butter, Schweinefett.
    • Pflanzliche Quellen: Kokosöl, Palmöl, Kakaobutter (in geringerer Menge).

 

Herstellung

Üblicherweise durch Hydrolyse (oder Verseifung) von Triglyceriden, gefolgt von Reinigung und Destillation gewonnen.

 

Anwendungen

    • Extrusion – Kunststoff

 

Bei einer Zugabe von 0,3–1,0 % wirkt es als Festschmierstoff, bleibt dabei hitzebeständig und verbessert folgende Herstellungsparameter:

 

Produkt-Homogenität

Verarbeitung bei hohen Temperaturen

Energieverbrauch

Materialeinsparung

 

    • Kautschuk- und Reifenindustrie

 

Wird verwendet, um die Vulkanisation zu beschleunigen.

In unterschiedlichen Konzentrationen und Kombinationen beeinflusst es Flexibilität und weitere Materialeigenschaften des Endprodukts.

 

    • Oberflächenbehandlung – Wachse

 

Kann geschmolzen und zur Oberflächenbehandlung eingesetzt werden, um Oxidation, Verhärtung, Klebrigkeit oder Feuchtigkeitsaufnahme zu verhindern.

In Kombination mit Wachsen und Harzen verbessert es die Schutzwirkung von Rohstoffen und Endprodukten. Der “fettige” Teil der Stearinsäure wirkt wasserabweisend und bildet eine isolierende Schutzschicht.

 

    • Detergenzien und Tenside

 

Wird verwendet, um die Alkalität in Seifen zu regulieren und wirkt als Emulgator, verleiht Härte und wird in Weichspülern sowie als Entschäumer eingesetzt.

 

    • Stearinsäure in Farben und Kosmetika

 

Wirkt als Emulsionsstabilisator und Verdickungsmittel und sorgt in Kosmetika für ein weiches, angenehmes Hautgefühl.

Eine interessante Anwendung ist die Verwendung als Rohmaterial in Kombination mit Calciumstearat in Knetmasse.

 

    • Stearinsäure in der Kerzenproduktion

Wird in bestimmten Mischungen eingesetzt: Eine geringe Zugabemenge stabilisiert den Duft, verhindert Aroma-Verflüchtigung und verändert den Schmelzpunkt der Kerze.

Diese Anwendung verbessert die Stabilität bei Lagerung und Brennvorgang, sowie das äußere Erscheinungsbild und die Opazität.

 

    • Pflanzenschutz (Repellent)

 

In einigen Formulierungen wirkt Stearinsäure als Repellent gegen Nagetiere und andere Tiere, die Pflanzen kulturen schädigen können.

Da sie bei der Zersetzung tierischer Fette entsteht, wird sie von diesen Tieren als Hinweis auf Verfall und Kadaver wahrgenommen und daher gemieden.

 

    • Pyrotechnik

 

Verhindert Oxidation und ermöglicht so längere Lagerzeiten, indem es Metallpulver beschichtet.

Diese isolierende Eigenschaft wird auch bei hygroskopischen Feststoffen genutzt, um Feuchtigkeitsaufnahme zu verhindern und die Haltbarkeit zu erhöhen.

 

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